Das Leben geht mit einer Menge Emotionen einher, positive wie negative; und wie gerne verlieren wir uns doch in unseren Gefühlen. Wir leben indem wir fühlen, selbst die doch so kalt wirkenden Menschen, die unnahbaren, die scheinbar eiskalten Persönlichkeiten von denen wir denke ich alle nur so einige kennen, auch die fühlen Dinge in sich drin, die sie nie zeigen. Denn so sehr uns Emotionen auch das Gefühl des Lebens vermitteln, so sehr können sie uns auch in ihren Bann ziehen.
Wie weit sind wir bereit zu gehen nur für Gefühle?
Sehr weit, denn sind wir ehrlich, wir haben alle schon verrückte Dinge getan, nur aus Gefühlen heraus. Wir haben die guten wie die schlechten in vollen Zügen ausgelebt, bis an den Punkt, an dem es uns nicht mehr gut getan hat und auch darüber hinaus. Mein Motto bei Gefühlen ist auch immer schon gewesen, entweder richtig hassen oder richtig lieben, aber immer aus ganzem Herzen und in voller Hingabe. Doch ist das wirklich immer gut?
Gefühle können trügen, Gefühle können verführen.
Ja, denn wir geben uns gerne der Leidenschaft der Emotion hin, wir verlieren uns gerne in dem was wir wahrnehmen. Wir weinen, wir lachen, wir lieben, wir hassen, wir leiden und wir freuen uns, jeden Tag auf’s Neue. Denn so leben wir.
Doch wie weit ist das gut? Ich glaube eine der größten Lektionen, die wir alle in diesem Leben haben, ist zu lernen, welche Dosis an Gefühl die richtige ist. Wie viel dürfen wir uns zu Herzen nehmen und wie viel sollten wir ausblenden, wie viel sollten wir quasi „kalt“ betrachten?
Es ist immer wichtig zu Unterscheiden, was hat wirklich mit mir zu tun?
Wir durchleben so viele Situationen in denen wir immer geprüft werden, lasse ich es jetzt an mich heran oder blende ich es aus. Und die Antwort ist nicht immer eindeutig, doch die Frage, die hilft dies zu beantworten ist immer „Hat das hier etwas mit mir zu tun?“. Was haben wir getan, wie sind wir in diese Lage gekommen, was hat unser Umfeld dazu gebracht mit uns in genau diese Situation zu gehen?
Diese kalt-wirkenden Menschen da draußen, das sind Leute wie wir auch. Menschen, die nur zu oft in den falschen Situation sich zu viel zu Herzen genommen haben und zu viel aufgefasst haben, was sie besser gar nicht erst an sich heran gelassen hätten. Und die sich letztlich dazu entschieden haben nichts mehr an sich heran zu lassen, da es aus ihrer Erfahrung ihnen nicht gut tut.
Doch das ist genauso falsch, wie es auch für sie richtig zu sein scheint. Wenn wir mit anderen interagieren sollten wir uns immer fragen, was hat der andere mit dieser Situation zu tun und wie sollten wir ihm oder ihr gegenüber treten. Denn auch wir reagieren auch mal in Momenten zu kalt, genauso wie wir auch in anderen Momenten zu emotional reagieren. Es ist schwer die Grenze zu ziehen, wie viel Leidenschaft tut denn wirklich gut.
Und auch ich stelle mir nicht in jeder Situation diese Fragen, auch ich reagiere mal unangebracht, entweder zu positiv, zu negativ oder zu neutral.
Doch so sind wir Menschen, wir geben uns gerne unseren Emotionen hin, ob gut, ob schlecht; doch wir sollten uns immer fragen, was ist wirklich wertvoll? Denn nur das ist es wert, sich dem voll und ganz hinzugeben.