Der Weg zum Ziel

Halte jemand bitte diesen Zug an, ich möchte aussteigen.

Und dann stehst Du zwischen 2 Haltestellen, mitten im Nirgendwo. Was zur Hölle kam mir da wieder in den Sinn? Ich stehe zwischen Weiter und Zurück und beides ist keine Option mehr für mich. Also wandele ich auf der Zwischengeraden. Mathematisch ist eine Gerade ja bekanntlich eine endlose Linie, ohne Anfang, ohne Ende. Und nun stehst Du auf diesem Punkt und wandelst vor Dich her ohne zu wissen wie es weiter geht.

Zurück ist keine Option, da waren wir schon und wir sind sehr froh, dass wir von da weg sind. Deshalb haben wir uns ja ursprünglich dazu entscheiden weiter zu gehen. Doch weiter ist gerade auch keine Option, denn die Richtung in die das geht, da wollen wir schonmal erst Recht nicht hin. Also wandeln wir auf dieser Geraden zwischen Zurück und Weiter ohne zu wissen wo wir denn jetzt eigentlich hin wollen.

Das Ziel zu ändern ist keine Option, wir wollen es ja schließlich erreichen. Doch dafür müssten wir ja weiter gehen. Und das ist wahrlich nun keine Option. Und zurück gehen wir ganz sicher nicht. Also wandeln wir weiter auf dieser Geraden zwischen Weiter und Zurück.

Irgendwie kommen wir gerade vom Weg ab, ohne dass wir überhaupt irgendwo hin gehen. Ist ja eigentlich ne nette Aussicht hier, das Wetter ist zwar nicht der Hammer, aber am Abgrund der Gesellschaft scheint eben selten die Sonne. Aber schauen wir uns doch mal um, in den Tiefen eines Abgrunds versteckt sich ja meistens ein unterirdischer Tunnel, der uns vielleicht doch noch zum Ziel bringt, ohne, dass wir weiter gehen müssen.

Bringt mir mal bitte jemand ein Kissen und ne Wolldecke? Ich mach’s mir mal zwischen den Stühlen bequem.

Die Leuten gucken alle so komisch, aber ich Regel die Dinge halt auf meine Art. Ich lasse mich nicht gern auf eine bestimmte Schiene drängen oder gar in irgendeine Schublade stecken. Mein Selbstwertgefühl ist zu groß, als dass man es in eine Schublade quetschen könnte.

Die einen reden auf mich ein, wir müssen doch weiter gehen. Die anderen meinen die Situation is so verfahren, dass wir das ganze besser abbrechen und zurück gehen. Gefällt mir halt beides nicht so sonderlich, also sitze ich nun hier zwischen den Stühlen und höre mir die ganzen Diskussionen um mich rum an. Is ja auch nur Gerede, und alleine durch Worte passiert selten etwas.

Plötzlich packt mich die Intuition und ich gehe zum Rand des Abgrunds. Ich stehe auf der Gerade zwischen Weiter und Zurück, nur ein paar Meter von der eigentlichen Strecke entfernt. Ich schaue mir mal diesen Abgrund an… Gott ich bin schon so einige Abgründe in diesem Leben hinunter gestürzt. Aber hab’s ja doch immer irgendwie wieder nach oben geschafft.

Und dann hält mich auf einmal nichts mehr. Ich schaue nocheinmal zurück, dahin wo ich mal war und was ich alles schon geschafft habe und hinter mir gelassen habe. Dann sehe ich noch ein letztes Mal nach Vorne, da wo ich dachte, wo mich mein Weg hinführt. Und mit Anlauf springe ich diesen Abgrund hinunter.

War doch gar nicht so schlimm. Und so übel ist es hier unten auch gar nicht. Und ich sehe einen breiten Weg vor mir, irgendwann wird er mich aus dem Abgrund auch wieder hinaus führen und zurück nach oben. Wo ich dann bin? Keine Ahnung, aber ich lasse mich mal überraschen. Mal sehen was es hier alles zu entdecken gibt. Meine Neugier auf das Neue ist geweckt. Und so gehe ich meinen Weg hier unten, mal sehen wo er mich hinführt. Und das Ziel? Irgendwann werde ich da schon ankommen. Und wer weiß, vielleicht führt mich der Weg des Abgrunds ja sogar über mein Ziel hinaus.

Und was sagt uns das ganze?

Es gibt immer drei Wege im Leben, Du kannst immer Zurück gehen, Du kannst jederzeit weiter gehen, und Du kannst jeder Zeit einen Abgrund runter fallen. Doch merke Dir eins, der Abgrund ist selten Dein Feind. Er ist eher der Weg der Überraschung. Du weißt nie, ob es besser oder schlechter wird. Aber auch im Abgrund gibt es Wege, und die führen meistens noch an ganz andere Orte als Du je Gedacht hättest.

Also bleibe entspannt, denn egal welchen Weg Du gehst, es ist immer der Richtige!

Ein Kommentar zu “Der Weg zum Ziel

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