Wie oft haben wir uns schon alle in unseren Gefühlen verloren, aufgehört darüber nach zu denken, nur gelebt und gefühlt ohne nach vorne oder nach hinten zu sehen. Sind wir doch mal ehrlich, wir Menschen sind doch nur aus einem einzigen Grund zu solchen kalten Kopfwesen geworden – wir haben zu sehr zu viel zu intensiv gefühlt, und nie gelernt den daraus resultierenden Schmerz zu verarbeiten.
Wir nehmen aus unserer entstandenen Erfahrung die Schlussfolgerung, dass durch unser zu extremes fühlen, die ungebändigten Emotionen nicht gut sind, da wir immer wieder verletzt werden. Und fälschlicherweise nehmen wir an, wir müssten lernen keine Emotion mehr zu zulassen, da wir ja immer verletzt worden sind. … merkt ihr selber, dass das Schwachsinn ist, oder?
Die lebensübergreifende Aufgabe, die wir Menschen haben ist Emotion ohne Schmerz leben zu können. Hört sich doch erstmal toll an… Nur warum können wir das nicht? Warum werden wir immer erneut verletzt und verletzen andere? Wir wollen die tollen Emotionen doch können die negativen nicht verkraften. Wir flüchten vor unserem eigenen Verlangen und haben zu gut gelernt abzublocken, uns hinter Mauern und Fassaden zu verstecken und gelernt uns so sicher zu fühlen; einsam und verlassen, aber sicher.
Und wenn wir alle ehrlich sind, dann sind wir alle gleich. Wir stoßen die, die es gut mit uns meinen, ab und wollen doch eigentlich nur das, was sie uns geben.
Doch es ist so simpel, dass wir es oft vergessen. Dieses Jagdprinzip ist seit ewigen Zeiten in uns. Wir streben immer nach dem nächstbesten, dem besseren Job, dem tolleren Partner, den schöneren Klamotten, die schnelleren Autos; immer höher, schneller weiter.
Es ist unsere Grundnatur zu „jagen“. Doch wir blenden in unserem Jagdinstinkt vollkommen jegliche andere Eigenschaft unserer Natur aus, sind zu fokussiert, zu verkopft. Und letztlich wenn wir die nächste höhere Stufe erreicht haben trauern wir dem hinterher was wir vorher hatten. Und während wir dem vergangenen hinter her trauern sehen wir nicht mehr die positiven Dinge, die wir neu erreicht haben.
Darum sollten wir uns alle immer im Moment der Melancholie bewusst machen, was wir erreicht haben. Es ist wichtig, die vergangenen Erlebnisse sich zu Herzen zu nehmen und deren Wert zu schätzen, doch nur, weil sie uns dort hin gebracht haben, wo wir heute sind. Sie zurück zu wollen bringt uns nichts, denn dann gehen wir eine Stufe zurück und wollen dann von Neuem wieder aufsteigen.
Denn es gibt keinen Weg als nach vorne.